Adventszeit im Rudolf-Walter-Haus
Unschuldig stehen sie da: Unsere zwei Nikoläuse im Garten. Und doch haben sie bereits einiges erlebt in den letzten zwei Wochen im Rudolf-Walter-Haus.
Adventsbazar
Beginnen wir mit dem Adventsbazar am 7. Dezember. Dort fanden die Nikoläuse eine warme Zwischenbehausung an der Heizung im Foyer. Vor ihnen wurden Tische aufgestellt und darauf all die schönen Dinge ausgestellt, die Bewohner:innen und Mitarbeitende für den Bazar hergestellt hatten. Der Duft frisch gebackener Waffeln zog durch das dicht gefüllte Foyer. Ein ganz ungewohnter Anblick nach zwei Jahren gähnender Corona-Leere. Um halb vier ertönten dazu Adventslieder, die von Kantor Nikolaus Häßner an der Orgel begleitet wurden. Manche sangen in der weit geöffneten Kapelle, andere saßen gemütlich an eilends herbeigestellten Tischen beieinander. Denn es kamen viel mehr Menschen, als im Vorfeld geplant worden war.
Schnee
Am Dienstag brachte Heimleiterin Frau Stanic die Nikoläuse in den Garten, da sich keine Käufer:innen gefunden hatten. Nach einer halben Stunde fing es an zu schneien. Langsam schwebte Flocke für Flocke auf die roten Nikolausmützen.
Adventssingen
Heute Morgen dann kamen die Kindergartenkinder aus dem nahegelegenen Kraichgau-Kindergarten zu den Bewohner:innen zu Besuch. Neugierig lugten auch die Nikoläuse ins Foyer. In einem großen Halbrund standen Rollstühle an Rollatoren an Stühlen. Und darauf saßen unsere fröhlichen Bewohner, die sich über den Gesang der Kinder freuten und bei „O Tannenbaum“ und „Leise rieselt der Schnee“ herzlich mit einstimmten. Geschenke wurden ausgetauscht. Die Bewohner:innen hatten Süßigkeiten, die Kinder selbstgebastelte Sterne. Plötzlich hielt ein kleiner Junge inne und rief mit heller Stimme: „Der da, der hat noch gar keinen Stern gekriegt!“ Er zeigte auf einen Bewohner im Rollstuhl. Ungeduldig stand er vor der Erzieherin, bis sie einen schönen gelben Stern, der besonders schön bemalt war, aus der Tüte gekramt hatte. Stolz überreichte er dem Bewohner das Geschenk.
Nach dem Singen, als die Kinder noch winkend durch den Garten gingen, damit Bewohner:innen ihnen von den Fenstern oben zurückwinken konnten, sagte eine Dame im Foyer: „Das war jetzt eine richtige Win-Win-Situation. Die Kinder haben Geschenke bekommen und wir auch!“
Zum Schluss
Vor der Tür im Garten lächeln die beiden Nikoläuse: „So ist‘s recht mit der Bescherung!“ mögen sie gedacht haben.