Warum kommen “Konfis” ins Pflegeheim?
Oder : Anlass des Besuches
Im Rahmen eines Konfirmandentages waren Konfirmand:innen der Ev. Gemeinde Rüppurr und der Friedensgemeinde Weiherfeld im Rudolf-Walter-Haus zu Gast: Ein Baustein in Sachen „Gelebte Nachbarschaft“ . Zum Thema „Diakonie“ kamen die Jugendlichen nun mit der Praxis in einem diakonischen Arbeitsfeld in Kontakt.
Diakonie – erste Annäherungen
Mit Fragen wie: „Was ist eigentlich Diakonie? Wie stellt ihr euch das Leben und Arbeiten in einem Pflegeheim vor? Was wisst ihr über das Diak?“ kamen wir schnell in der Mutterhaus-Kapelle ins Gespräch. Einige Blitzlichter aus der fast 172-jährigen Geschichte der Ev. Diakonissenanstalt gaben einen Eindruck über die praktisch gelebte Nächstenliebe.
Begegnungen zwischen Jung und Alt
Dann war es endlich so weit: Die 10 Jugendlichen konnten einen Wohnbereich des RWH besuchen.
„So viele junge Leute- das ist ja kaum zu fassen! Wie schön ist das!“ eine Bewohnerin im Speisesaal strahlt die Jugendlichen voller Freude an. An den Rundgang durch die Gemeinschaftsbereiche konnten wir vier Bewohner:innen in ihrem Zimmern besuchen. Bei allen waren die jungen Menschen herzlich willkommen: „Schön, dass ihr da seid!“ Die Bewohner:innen erzählten stolz von ihrem Alltag. Übereinstimmung klang bei allen durch:“ Wir fühlen uns wohl im RWH.“
Berührende Erfahrungen
Zurück in der Mutterhaus-Kapelle sprudelten die Eindrücke: “Habt ihr gesehen, wie viele persönliche Fotos und Bilder an den Wänden hängen. Das ist toll.“ „97 Jahre ist die Bewohnerin alt und schon 7 Jahre im RWH.“ „Eine richtige Werkstatt im Zimmer eines Pflegeheimes, das hätte ich nicht gedacht.“ „Sind alle Bewohner:innen so nett?“ „Wenn man im Pflegeheim arbeitet, muss man auch mit manchen Gerüchen umgehen können.“ „Puh, die FFP 2 – Maske endlich wieder los. Die Menschen, die im Pflegeheim arbeiten, müssen sie eine ganze Schicht lang tragen? Das ist anstrengend.“ Ich ergänze, dass im Pflegeheim beides da ist: Da liegen Lebensfreude und leidvolle Erfahrungen nah beieinander.
Resümee
Es war ein Vormittag, der für alle berührende Eindrücke in den Pflegeheim-Alltag einer diakonischen Einrichtung geschaffen hat.
Ich habe wieder erlebt, wie wichtig Begegnungen sind mit Menschen, die in ganz anderen Lebenssituationen leben und arbeiten als wir selbst.
Ulrike Rau